- Als digitale Referenz in Deutschland treibt die Stadt Paderborn ihre digitale Transformation mit FIWARE-Technologien weiter voran
- Mit dem Ziel, ein digitales Ökosystem aufzubauen, entwickelt Paderborn derzeit eine zentrale offene Datenplattform;
- In Kürze wird die Stadt die erste Version der Plattform anderen deutschen Städten als Open Source anbieten;
- Zusammen mit HYPERTEGRITY und Profirator spielt die FIWARE-Technologie eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung Paderborns
- Paderborn ist auch Gastgeber der Smart World von FIWARE (aus Legosteinen), um zu zeigen, wie FIWARE die Smart Cities mit vernetzter Mobilität antreibt.
Gemeinsame Pressemitteilung
Berlin, 10. August 2020 – Die FIWARE Foundation, die Non-Profit-Organisation, die die Definition offener Standards vorantreibt und die Einführung von offenen Standards – umgesetzt unter Verwendung von Open-Source-Technologien und Referenzarchitekturen – fördert, um die Entwicklung intelligenter digitaler Lösungen in verschiedenen Bereichen zu erleichtern, gibt heute gemeinsam mit der Stadt Paderborn bekannt, dass zum ersten Mal in Deutschland eine FIWARE Open-Source-Lösung für Smart Cities von einer Stadt anderen Städten angeboten wird, um den Herausforderungen großer Städte zu begegnen. Dies soll durch eine offene Entwicklung, eine stärkere Interaktion und ein modernes Management zwischen den Städten geschehen, um eine Reduzierung der Entwicklungs- und Implementierungskosten zu erreichen und eine bessere Lebensqualität für die Bürger zu schaffen.
Da die große Mehrheit der Deutschen in Städten und Gemeinden lebt, ist die Relevanz einer integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung durch intelligente digitale Lösungen – und die Notwendigkeit, dass diese ganz oder zu einem großen Teil auf Open-Source-Technologien basieren müssen – in ganz Deutschland weithin anerkannt, wie das Projekt Smart Cities made in Germany zeigt. Das vom Bundesministerium des Innern, Bau und Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit der KfW ins Leben gerufene Projekt unterstützt Kommunen dabei, ihre digitale Vision auf den richtigen Weg zu bringen. Einige der Städte, die an der ersten Phase des Projekts teilgenommen haben, haben sich bereits entschieden, die FIWARE-Technologie zur Schaffung ihrer Smart City-Plattform zu nutzen und darauf aufbauend intelligente digitale Lösungen zu entwickeln.
FIWARE und Paderborn
Das in Nordrhein-Westfalen gelegene Paderborn mit mehr als 150.000 Einwohnern hat hohe Ambitionen im Hinblick auf die Digitalisierung. Im Gegensatz zu seiner historischen Geschichte atmet die Stadt Modernität und digitale Innovation. Als eines der wichtigsten Zentren der Informatikindustrie in Deutschland ist die Stadt Sitz vieler führender IT-Unternehmen. Mit dem Ziel, ein digitales Ökosystem für die lokale Wirtschaft aufzubauen, entwickelt Paderborn derzeit im Rahmen des Förderprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen eine zentrale offene Datenplattform, um seine Region auf den digitalen Weg zu bringen. Als Mitglied der FIWARE Foundation legt Paderborn den Grundstein für eine innovative Smart City-Architektur für offene Daten, von der bald auch andere Städte auf lizenzkostenfreier Basis profitieren werden.
Das FIWARE-Framework bildet den Kern der Plattform und bietet Funktionen wie Kontext- und Identitätsmanagement. Die offene Datenplattform in Paderborn wird Open-Source-Komponenten aus dem FIWARE-Katalog verwenden, wobei der Orion Context Broker – die zentrale Integrationstechnologie in jeder “Powered by FIWARE”-Architektur – das Herzstück bildet. Diese spezielle FIWARE-Technologie wurde von der Europäischen Kommission als CEF-Baustein im Rahmen ihres Digital CEF (Connecting Europe Facility)-Programms ausgewählt und wird nun öffentlichen Verwaltungen und privaten Unternehmen offiziell als Grundlage für die Entwicklung digitaler Dienste empfohlen, die dann in allen Mitgliedsstaaten repliziert werden und grenzüberschreitend zusammenarbeiten können.
Die Einrichtung des FIWARE-Stacks und des API-Managements wurde von den FIWARE Foundation-Mitgliedern HYPERTEGRITY und Profirator durchgeführt. Die beiden Organisationen sind Teil des großen Teams – zu dem auch Unity, eine führende Unternehmensberatung mit einem starken Fokus auf Digitalisierung, gehört – das die Stadt bei der Umsetzung ihrer digitalen Vision unterstützt. Sobald die Plattform in Betrieb ist (die ersten Ergebnisse sollen 2021 vorgestellt werden), wird sie schrittweise um weitere Anwendungsfälle aus den Bereichen IoT, Geodaten und Tourismus erweitert. Für Michael Dreier, Paderborns Bürgermeister, spielten die Interoperabilitäts- und Replizierbarkeitselemente der FIWARE-Technologien eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung, die Technologie zu übernehmen, und es ist nun an der Zeit, dass auch andere Städte die Vorteile dieser Technologie nutzen.
“Das Potenzial für die Nachbarstädte, von unserer Plattform zu profitieren, wird enorm sein: Sie wird es den Anbietern intelligenter Lösungen ermöglichen, ihre Anstrengungen auf andere Bereiche ihrer Lösungen zu konzentrieren und nicht so sehr auf die Implementierung von Funktionen wie z.B. die Ermöglichung von Visualisierung, Interoperabilität oder Konnektivität. Die Städte können auch von den in Paderborn gewonnenen Erkenntnissen und bewährten Verfahren profitieren”, so Michael Dreier.
Die Kraft kollaborativer Ansätze
Bald werden die FIWARE-Komponenten mit anderen Softwarelösungen wie CKAN und dem Bürgermeldesystem kombiniert. Dieses Projekt markiert einen Neuanfang für die digitale Vision Paderborns, denn es ist die erste deutsche Stadt, die ihre offene Datenplattform anderen Städten kostenlos zur Verfügung stellt. Darüber hinaus werden die meisten Komponenten unter einer Open-Source-Lizenz angeboten. Die Vorteile sind von enormer Bedeutung, da die Städte dann die zeitraubende Phase der eigenen Gestaltung der Plattform überspringen können. Mit Open-Source-basierten, sofort einsetzbaren Lösungen können Städte innovative Geschäftsmodelle entwickeln, Kosten senken, den Wissensaustausch, bewährte Verfahren und Erfahrungen mit anderen Städten fördern und gleichzeitig durch die Verwendung standardisierter Schnittstellen mit Drittanbietern zusammenarbeiten.
“Dieses Projekt ist der beste Weg, um zu zeigen, wie einfach es ist, FIWARE-Technologien zu implementieren. In nur 3 Monaten war die erste Version der Plattform einsatzbereit. Ein weiteres wesentliches Merkmal der Plattform ist, dass sie auf einer skalierbaren Kubernetes-Infrastruktur eingesetzt wurde, die von teuto.net verwaltet wird, was bedeutet, dass die Setup-Basis ein flexibles Wachstum ermöglicht. Paderborn ist die jüngste Stadt, die erlebt hat, wie der Einsatz von FIWARE-basierten, sofort einsatzbereiten, intelligenten digitalen Lösungen Städte dabei unterstützt, wettbewerbsfähiger zu werden und einen Ort zu schaffen, an dem die Menschen in hoher Qualität legen und arbeiten können”, sagte Ulrich Ahle, CEO der FIWARE Foundation.
Lernen von der intelligenten Welt durch FIWARE
Um zu zeigen, wie FIWARE die Smart Cities mit vernetzter Mobilität antreibt, kann am 11. August die Smart World von FIWARE während der Eröffnung des neuen Digitalisierungsbüros in Paderborn aus nächster Nähe betrachtet werden. Das gigantische Modell, das komplett aus Legosteinen besteht und das Paderborner Rathaus beinhaltet, wurde durch das Projekt Smart MaaS initiiert – gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Technologieprogramms “Smart Service Welt II”. Inzwischen ist es durch die Zusammenarbeit von FIWARE Foundation, Engineering Ingegneria Informatica S.p.A., NEC Lab, Cleopa, Fraunhofer IESE, DFKI, regio iT, Addix, Linz Center of Mechatroniks, Smart Cities Lab und StoneOne AG erheblich gewachsen.
Ulrich Ahle (FIWARE Foundation CEO) und Christiane Boschin-Heinz (Paderborn’s Chief Digital Officer)
In Sektoren unterteilt, zeigt die Smart World von FIWARE das Potenzial der Open-Source-Technologie für Smart Cities, Smart Mobility, Smart Industry, Smart Energy und Smart AgriFood auf, indem die verschiedenen Bereiche – und wie sie miteinander interagieren – hervorgehoben werden, um die Städte in Schwung zu bringen. Die für die Öffentlichkeit zugängliche Smart World von FIWARE wird es Einheimischen und Besuchern aller Altersgruppen in Paderborn ermöglichen, auf einer praktischen, interaktiven und lehrreichen Führung zu erfahren, wie die intelligente digitale Vision von FIWARE aussieht.
Über die FIWARE Foundation
Gemeinsam mit ihren Mitgliedern und Partnern treibt die FIWARE Foundation die Definition – und die Open-Source-Implementierung – wichtiger offener Standards voran, die die Entwicklung portabler und interoperabler intelligenter Lösungen auf schnellere, einfachere und erschwingliche Weise ermöglichen, wobei Herstellerabhängigkeit vermieden wird und FIWARE gleichzeitig als nachhaltiges und innovationsgetriebenes Business-Ökosystem gefördert wird. Die Foundation erreicht dies durch die Unterstützung einer schnell wachsenden globalen Gemeinschaft, die eine gemeinsame Vision teilt und ihre Anstrengungen bündelt, FIWARE zur Open-Source-Technologie der Wahl für Industrien, Regierungen, Universitäten und Verbände zu machen, damit diese ihr volles Potenzial ausschöpfen und ihre Aktivitäten ausweiten können, um so neue Märkte zu erschließen und ihr Geschäft auszubauen. Die 2016 gegründete Organisation zählt neben mehr als 350 globalen Mitgliedern auch Atos, Engineering, NEC, Red Hat, Telefónica und Trigyn Technologies zu ihren Platinummitgliedern. Für weitere Informationen besuchen Sie fiware.org und folgen Sie uns auf Twitter, LinkedIn, Facebook und Youtube.
Pressekontakt für die FIWARE Foundation: Val De Oliveira: valdirene.deoliveira@fiware.org
Pressekontakt für das Digital Office Paderborn: Ines Hoischen: i.hoischen@paderborn.de